KlassikAuto Berlin

Geschichten aus einer Oldtimergarage und dem historischen Motorsport



Wie es begann

Von Null auf Fünfzig in dreieinhalb Jahren! Mit den Beschleunigungswerten eines Porsche 911 T aus den späten Sechzigern kann dieser Wert wahrhaftig nicht konkurrieren. Selbst ein ALFA 12 HP  – Vincenzo Lancia erstes Automobil – aus dem Jahre 1908 hat bessere Resultate vorzuweisen. Wenn man aber vom lesenswert geschriebenen Wort soviel Kenntnis besitzt, wie ein Gebrauchtwagenverkäufer vom wechselgesteuerten Schnüffelventiltrieb eines De-Dion-Bouton Motordreirades, dann ist der fünfzigste Artikel auf KlassikAuto ein bemerkenswerter Meilenstein.

Handwerkzeuge...

Seit Sommer 2012 informiert KlassikAuto – Berlin vom rostigsten Hobby der Welt. In unregelmäßigen Abständen berichtete ich über erlebnisreiche Landpartien und lies den Leser durch die geöffneten Tore meiner Garage an der Auferstehung einiger italienischer und englischer Schönheiten teilhaben. In den Kolumnen durfte rund um das Thema Oldtimer ausgiebig geschmunzelt werden. Wieder einmal tausche ich den Schraubenschlüssel gegen die Feder. Aus bedeutsamen Anlass: KlassikAuto feiert sein erstes Jubiläum, den fünfzigsten Artikel!

Vom Schrauben zum Schreiben. Ein Spaziergang durch die Zeit der Anfänge hinein in die Gegenwart. Wie immer informativ, wie so oft mit einer Prise Humor versehen. Ein Blick hinter die Kulissen im Selbstinterview…

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Schrauben bis der Arzt kommt

von M.Pohle am 22. Februar 2012

Meine erste eigene Werkstatt bot ungeahnte, neue Möglichkeiten. Maßlos konnte ich meiner Leidenschaft frönen, unabhängig von Licht- und Wetterverhältnissen. Sie lag im Arbeiterstadtteil Neukölln. Auf dem Hinterhof eines Mietshauses reihten sich mehrere Doppel- und Großgaragen aneinander und versprühten mit ihrem morbiden Gemäuer einen ganz besonderen Charme.  Leider sind viele typische Garagenhöfe in den letzten zwei Jahrzehnten durch den architektonischen Wandel des Berliner Stadtbildes  verloren gegangen.   In unser Garagengemeinschaft galt die bekannte Redensart: »Der Letzte macht das Licht aus«. Vor 2 Uhr nachts wurden die Lichter selten ausgeknipst.

... fallen manchmal Späne

Wo gehobelt wird...

Täglich schraubte ich an meinem Rennopel bis der Arzt kam; im wahrsten Sinne des Wortes. Denn eines Abends fand ich mich nach einem Arbeitsunfall in der Notaufnahme eines Berliner Krankenhauses wieder. Der Anblick meiner schmutzigen, vor Öl triefenden Hände entlockte der Krankenschwester zur Begrüßung im Operationssaal nur die Worte: »Na, Schrauber, waa!« Schon am darauffolgenden Tag fummelte ich mit einem genähten Nerv im Zeigefinger, gut verbunden und durch eine zusätzliche Plastiktüte geschützt, wieder in den Tiefen irgendeines Motorraumes herum.

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Wie es bei mir begann

von M.Pohle am 21. Juni 2011

Ich war 21 als ich meinen Führerschein gemacht habe. Ziemlich spät für jemanden aus meiner Generation. Zumal auch der Genuss des Zweiradfahrens in meiner Jugend an mir vorbeigezogen ist. Kein Fahrrad, kein Mofa, kein Roller. So wie es für die damalige Zeit in der Phase des Erwachsen werden unüblich war. Wenigstens war es mir als gebürtigem Berliner vergönnt, auf der Seite der Stadt zu leben, die mir erlaubte, meine späteren automobilen Freuden frei ausleben zu können.

"Straßenschrauber-Set"

Mein erster fahrbarer Untersatz war ein 1972er Kadett B.  Eine zweitürige Limousine in der Farbe rot. Ich erinnere mich gerne mit einem Schmunzeln an das gute Stück. Es verbrauchte derart wenig Benzin, dass ich mich noch heute frage, ob sich in seinem Aufbau eine Kraftstoffwiederaufbereitungsanlage versteckt hat. Ich hätte sie auch nie gefunden. Es wäre die revolutionierende Patentidee gewesen. Schade.

Bewaffnet mit der Kultfibel für Menschen, die Dinge gerne eigenhändig  anpacken, »Jetzt helfe ich mir selbst«, unternahm ich meine ersten Schritte im weiten Spektrum der KFZ- Instandhaltung. Es kam mir nur zu Gute, dass ich bei einem renommierten, deutschen Weltkonzern eine Ausbildung zum Betriebsschlosser absolviert hatte. So lernte ich, dass man Schraubendreher nicht schief ansetzt oder sich gar mit dem Hammer ständig auf die Finger haut. Der Grundstock für eine handwerkliche Karriere war gelegt. Und die ersten Erfolge beim Zündkerzenwechsel machten Lust auf mehr.

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