KlassikAuto Berlin

Geschichten aus einer Oldtimergarage und dem historischen Motorsport



Rover-Werkstatt

Einmal Finsbury und zurück

von M.Pohle am 14. Januar 2016

Auch im neuen Jahrtausend erfreut sich New Wave und Post-Punk der 1980er Jahre großer Beliebtheit. Die nordenglische Popband New Order gehört zu den Protagonisten des elektronischen Musikstils aus dem  kultigen Jahrzehnt. Ihr legendärer Song Blue Monday aus dem Jahr 1983  ist noch immer  die meistverkaufte Maxi-Vinyl-Pressung der Welt.

Was also spricht dagegen, einmal die britische Insel zu bereisen, um sich auf einem Live-Konzert der Kultband aus Manchester die Ohren zu betäuben und in Nostalgie zu schwelgen.
Spektakulär ihr Auftritt im Londoner Finsbury Park im Sommer 2002 – nach sinnflutartigen Regenfällen tanzten tausende Musikfans ekstatisch im aufgeweichten Boden der Parkanlage oder suhlten sich nach elektronischen Klängen im Schlamm.

Ohne Wasser keine klare Sicht...

Selbstverständlich sollte die Anreise im zeitgemäßen Automobil erfolgen. Rovers Flagschiff der 1970er Jahre – ein P6 3500 S V8 – ist wie geschaffen für den Nostalgie-Trip auf die englische Insel. Aber Achtung: Für den Ausflug in das Heimatland von Landregen und Hundewetter ist eine funktionierende Scheibenreinigungsanlage unerlässlich. Leider krankte KlassikAutos Reisemobil unter einem Totalausfall der elektrischen Pumpe für die Wasserversorgung der Scheibenwaschanlage. Originaler Ersatz ist nicht mehr erhältlich. An einem verregneten Nachmittag machte sich die Reisecrew ans Werk, um die defekte Pumpe wieder zum Leben zu erwecken. Mit Erfolg!

Ob in den vom Nebel verhangenen belgischen Ardennen, in Calais oder Dover -  für eine freie Sicht ist nun wieder gesorgt. Die fotografische Revue der erfolgreichen Wiederbelebung sehen sie hier…

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Luft und flüssiger Treibstoff sind die Grundelemente für ein zündfähiges Benzingemisch. Der Vergaser ist verantwortlich, dass der notwendige Betriebstoff  exakt gemischt und fein zerstäubt für den Brennraum des geliebten Oldie-Motors zur Verfügung steht. Eine SU-Gemischfabrik vom Typ HD-6 übernimmt bei einem Rover P4 100 diese Aufgabe.

Geistiger Schöpfer der SU-Vergaser ist George Herbert Skinner. 1905 meldete er in Großbritannien seinen ersten entwickelten Vergaser zum Patent an. Gemeinsam mit seinem Bruder Carlisle Skinner gründete er 1910 die Skinners Union Company, kurz SU.

Ein kleiner Haufen Altmetall...

Der HD-6 Vergaser ist ein Gleichdruckvergaser. Seine Wirkungsweise basiert auf einem veränderlichen Luftrichterquerschnitt und nur einer Kraftstoffdüse. Er arbeitet nach dem Prinzip  des konstanten Unterdruckes. In Abhängigkeit von Drehzahl und Drosselklappenöffnung wird die benötigte Benzinmenge im richtigen Verhältnis mit der angesaugten Luft vermengt. Ein Luftkolben mit angeschraubter, konischer Düsennadel steuert die korrekte Dosierung.
Die Typenbezeichnung H, HD, HS oder HIF gibt Aufschluss über die Lage der Schwimmergehäuse zum Vergaserkörper sowie die Versorgung der Düse mit dem benötigten Benzin. So wird bei einem HD- Vergaser die Düse über einen direkten Kraftstoffkanal vom Schwimmergehäuse mit Benzin versorgt, während bei einem HS- Modell die Zufuhr über einen separaten Schlauch zwischen Schwimmergehäuse und Vergaserkörper erfolgt. Bei der HIF- Ausführung ist die Schwimmervorrichtung im Vergaser integriert.

In den Regalen meines Auntie- Ersatzteillagers lagerte noch  eine Kiste mit Einzelteilen einer HD-6 Ausführung. Das Ergebnis der erfolgreichen Wiederbelebung der Gemischfabrik sehen Sie hier…

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Sie hat sich fein gemacht! Zum schönen Blechkleid trägt die Dame ein neues Make up. Die Farben ihrer Kosmetik haben klangvolle Namen: Schadow Green, Rush Green und Mat-Black. Die Farbtöne harmonieren perfekt, der neue Lack ist makellos. Kein Staubkorn stört die »Schminke«. Das Visagisten-Team hat gute Arbeit geleistet, auch wenn der Termin im Schönheitssalon etwas länger dauerte.

Der neue Lack ist drauf, ...endlich!

Die aufwendig konstruierte Pontonkarosserie meines Rover P4 100 trägt vermutlich seinen Anteil am Spitznamen »Tantchen«. Schon zu Produktionszeiten galt die Bauart der alten Dame als veraltet. Schließlich rollten anderen Ortes bereits selbsttragende Karosserien von den Produktionsbändern der Automobilhersteller. So gerät die Neulackierung einer restaurierten Rover P4-Blechhaut durch die Menge an Karosserienebenteilen nicht nur zu einer zeitraubenden Angelegenheit, die Kosten können ohne eigenen Beitrag bei den Vorarbeiten auch schnell einen fünfstelligen Betrag erreichen.
Eine gerichtete Rohkarosse, 2 Hauben, 4 Türen und 30 (!)  neu zu lackierende Nebenteile an meiner »Auntie« führten zu der Erkenntnis: Selbst ist der Mann, wenn es um die Vorbereitung geht.

Ich habe mich auch dieser Aufgabe persönlich gestellt. Schließlich sollte die neue Lackierung nicht nur qualitativ zum hochwertig restaurierten Blechkleid passen, die finanziellen Belastungen mussten sich mit dem Inhalt meiner Geldbörse vertragen.

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Blut, Schweiß und Tränen -
Kapitel 1: »Heiliges Blech«, Teil 2

von M.Pohle 16.12.2011

Geduld ist eine Tugend- oder: Der Weg ist das Ziel. Diese zwei bekannten Redensarten konnte ich durchaus auf die Blechrestauration meines Rover P4 anwenden. Während die Generalüberholung des Motors, die Aufarbeitung der Holzteile und anderer Komponenten meiner »Auntie« zu schnellen Erfolgserlebnissen führte, stellte sich dies beim Blechkleid anders dar. Im Nachhinein betrachtet, möchte ich trotzdem [...]

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Blut, Schweiß und Tränen -
Kapitel 1: »Heiliges Blech«

von M.Pohle 05.07.2011

Es war im Sommer 1996, als ich mir meinen Rover P4 100, Baujahr 1962, gekauft habe. Zu einer Zeit, in der man die fahrfähigen Exemplare dieser Modellreihe in Deutschland an den Fingern zweier Hände abzählen konnte. Nach anderthalb  jähriger intensiver Suche wurde ich in Hamburg endlich fündig. Davor lagen viele »gefressenene« Kilometer, die ich durch [...]

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