Im historischen Fahrerlager herrschte rege Betriebsamkeit. Auf dem Grand Prix Rundkurs glühten die Bremsscheiben spektakulärer Rennboliden. Als sich Samstag in tiefdunkler Nacht schließlich die bunten Farben explodierender Feuerwerkskörper in den schönsten Rennwagenkarosserien der 1960ziger Jahre spiegelten, war die Wiederbelebung eines der ältesten kontinentaleuropäischen Motorsportevents perfekt.
Ausgebremst von Corona Pandemie und Flutkatastrophe, öffnete am zweiten Wochenende im August der Nürburgring Grand Prix Kurs in der Eifel nach zweijähriger Pause wieder seine Tore für die Fans des historischen Motorsports.
Die 49. Auflage und Generalprobe für das große Jubiläum im kommenden Jahr des AvD Oldtimer Grand Prix ließ keine menschlichen Sinne unberührt. Erfolgreich verdrängte ein buntes Potpourri aus Rahmenprogramm und Spektakel verschiedener Rennserien die Tristesse vorangegangener Krisenstimmung.
Der Neustart Deutschlands geschichtsträchtigster Veranstaltung im historischen Motorsport war ein voller Erfolg. Klassik Auto war vor Ort und spricht fotografisch…
Strahlend blauer Himmel, gleißende Sonnenstrahlen und hochsommerliche Temperaturen brachten den Asphalt des Nürburgrings zum Kochen und sorgten für den perfekten Grip auf der Rennstrecke. Hervorragende Voraussetzungen für die Rennpiloten, um zu demonstrieren, dass sich das Gaspedal auf der Suche nach der perfekten Runde in den Boliden der Masters Endurance Legendes, der historischen Formel 1 und Rennsportwagen zwölf weiterer Rennklassen noch immer rechts befindet. Die lautstarke Aufführung ungezähmter Motorsport-Couture wie Lotus 14, BMW M1, Porsche 904 oder Shelby Cobra verführte die Ohren der Motorsportfans auf den gutbesetzten Tribünen der Start- und Zielgraden und in der Mercedes Benz Arena.
Die Hatz bildschöner Protagonisten eines Maserati Bird Cage, Mercedes Benz Gull Wing oder Ferrari 250 SWB nach der besten Platzierung zwischen Yokohama- Kurve und NGK- Schikane bis tief in die Nacht hinein, produzierte eine Flut stimmungsvoller Bilder. Zweifellos avancierte das einstündige Finale zweisitziger Sportwagen und GT´s bis Baujahr 1961 am Samstagabend mit dem Flair großer Langstreckenrennen zum Höhepunkt eines Rennwochenendes der Extraklasse. Die formschönsten Rennmaschinen vergangener Zeitepochen boten bei einem fantastischen Feuerwerk mit der Nürburg im Hintergrund ein grandioses Panorama.
Ebenso mitreißend präsentierten sich die Teilnehmer der Rennen der Historic Grand Prix Car Association. Ihre rasante Geschichtsstunde in den Rennwagen der frühen Formel 1 sorgte mit spektakulären Drehern und Drifts für viel Aufsehen und Freude unter den 30.000 Zuschauern auf den Tribünen. So mancher Pilot in den frühgeschichtlichen Rennwagen der Motorsport Königsklasse aus der Zeit von 1938 bis 1966 hatte Mühe die Kraft dieser Boliden aus den Werkshallen von Cooper, Brabham, Maserati oder Ferrari in den Kurven des Nürburgringes zu beherrschen.
Gespannt sein, auf das was da noch kommt, darf man nicht nur für die bevorstehende Jubiläumsausgabe des Oldtimer Grand Prix. Noch während die Motorsportfans die Wiederbelebung dieses beliebten Events zelebrierten, verkündete der Veranstalter die erfolgreiche Verlängerung der Vertragslaufzeiten für den OGP mit der Nürburgring Betreibergesellschaft. Rasante Zeiten stehen also in Zukunft am zweiten Wochenende im August auch über das Jahr 2023 in der Eifel bevor.
