Sie verstecken sich in dunklen, feuchten Tiefgaragen. Manche schlummern hinter den morschen, hölzernen Toren baufälliger Schuppen. Wiederum andere fanden ihre Ruhestätte unter freiem Himmel in der Natur. Sie zieren nun die Vorgärten kleiner Einfamilienhäuser. Längst dem automobilen Alltag entrückt, vor dem Autofriedhof bewahrt, sind die edlen Karossen in der Verborgenheit verschwunden. Irgendwo in der großen Stadt.
Sag mir, wo die alten Rover ruhen.
Einst rollten Ihre stolzen Besitzer mit ihnen über die Prachtboulevards der Hauptstadt. Mutter fuhr mit ihnen zum Einkaufen, Vater chauffierte die Familie zum sonntäglichen Ausflug an den schönen Wannsee. Der Himmel spiegelte sich im glänzenden Chrom.
Still und leise ist der automobile Frühling gegangen. Der Lack ist matt, der Chrom ist stumpf. Moos hat verrostetes Blech, Glas und Zierrat zu seiner neuen Heimat erkoren. Hier und da legt sich dicker Staub wie schützende Patina über die Schatten der Vergangenheit.
Der Reiz vergänglicher Jugend regt das Kopfkino an. Den Motor nach Jahren der Schweigsamkeit wieder zum Laufen bringen, das alte Schätzchen vom Staub befreien oder sogar vollständig restaurieren - der Gedanke den alten Engländer in der Zukunft wieder einmal durch den Sommer zu lenken weckt Emotionen.
Ob P4, P5b Coupe oder P6 V8: Manch Rover verharrt beständig in seinem Dämmerschlaf, etliche dienen nur noch als Ersatzteilspender. Einige der prächtigen Automobile aber werden aus ihrem Dornrösschenschlaf wachgeküsst. Wieder zum Leben erweckt, rollen sie in neuem Glanz auf die Strasse zurück.
In der Zwischenzeit führen uns diejenigen, die sie bewahren, auf eine Zeitreise. Leidenschaftlich erzählen sie Geschichten von Reisen an die malerische Küste von Cornwall, ins swingende London oder verregnete Brighton. Sie anekdotisieren die kleinen Eigenwilligkeiten ihrer nostalgischen Schätze, berichten vielleicht auch von Pech und Pannen, die sie erlebten. Benzingespräche, irgendwo in der großen »automobilen Schatzkammer« Berlin.
Der KlassikAuto Tipp:
Die blaue Rover P5b Limousine sucht einen neuen Besitzer. Gerne vermittelt Ihnen KlassikAuto Berlin den Kontakt zum Eigentümer.
{ 2 Kommentare… lesen Sie unten oder schreiben Sie selbst einen }
Sehr geehrter Herr Pohle,
Ihr Internet-Auftritt ist einmalig! Kompliment!
Bei meinen geschäftlichen Internet-Recherchen bin ich auf Ihre Seite gestoßen und war sofort fasziniert, weil sich das alles so sehr von den sonst üblichen Web-Seiten in der Klassik-Auto-Branche unterscheidet.
Ihr Schreibstil könnte sehr gut in BritishClassics passen!
Was mich sehr anspricht ist, dass Sie durch Ihre Stories genau das ausdrücken, was ein träumender BritClassicFan nachvollziehen kann.
Sie haben Stil und Sie wären meine Werkstatt, wenn ich einen Rover mein Eigen nennen könnte und nicht 900 km von Berlin entfernt wohnen würde.
Einen schönen Tag wünscht
Jürgen Rucktäschel
Rottwood Design & Manufact
Beselestraße 19
78628 Rottweil
PS. Zum Frühjahr 2013 (wenn noch etwas Geld angespart ist!), bin ich auf der Suche nach einem P5 oder P6 (mit AHK wäre nicht schlecht oder kann man ja evtl. nachrüsten). Kein “Best of Show”, sondern ein zuverlässiger Daily Driver, mit dem ich berufsbedingt Oldtimer-Events ansteuern kann.
Hallo erstmal,
der rote P6 ist mittlerweile in Mainz in meinem Besitz!
Gruß
Udo Zöller